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Biologischer Rhythmus & Winterschläfer

- Von Frühaufstehern, Morgenmuffeln, Spätaufstehern und Winterschläfern -

Schlechte Zeiten oder den Winter einfach verschlafen, wer möchte das nicht zuweilen? Für Kinder oder wintersportbegeisterte Urlauber hat der Winter seine Reize, doch andere Menschen sehnen sich während der kalten und trüben Jahreszeit oftmals nach frühlingshaften Lüften und nach sommerlichen Temperaturen. Wie wäre es, wenn wir von November bis März einfach einen Winterschlaf halten würden?

2004 | 2006 | 2008 | 2010


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Biologischer Rhythmus bei Spätaufstehern und Winterschläfern

Dass Frühaufsteher anders ticken als Spätaufsteher und so benannte Morgenmuffel, ist hinlänglich bekannt. Im Volksmund werden Frühaufsteher zuweilen als Lerchen und Spätaufstehen als Eulen bezeichnet. Damit sich Spätaufsteher ihrer Umwelt gegenüber nicht als echte Morgenmuffel zu erkennen geben, gibt es einige von Medizinern und Psychologen empfohlene Rezepte. So werden Dehn- und Streckübungen im Bett empfohlen, um nach den morgendlichen Klingeln des Weckers nicht wieder einzuschlafen. Weiterhin ein wenig Frühsport möglichst am offenen Fenster sowie ein leichtes Frühstück mit etwas Obst.
Allein vom Lesen derartiger Tipps dürfte einigen Spätaufstehern schlecht werden. Bei Spätaufstehern sehnt sich zu morgendlicher Stunde der ganze Körper nach weiter nichts als nach etwas Ruhe. Der Körper sehnt jedoch nicht danach, die eigene innere Uhr bzw. den eigenen biologischen Rhythmus bereits am frühen Morgen austricksen zu wollen. Doch wie ticken eigentlich Winterschläfer?

Einige Geheimnisse des Winterschlafs zu enträtseln, bemühen sich Wissenschaftler seit vielen Jahren, nur so einfach offenbaren sich die Geheimnisse der belebten Natur dem Menschen gegenüber nicht. Immerhin haben Forschern ein Gen entdeckt, welches den "Winterschlaf" bei Fliegen regelt. Dieses neu entdeckte Gen, welches im Gehirn der Fliege gebildet wird, tauften die Forscher auf den Namen "couch potato". Obwohl zwischen Insekten und hochentwickelten Säugern biologische Welten liegen, vermuten einige Wissenschaftler, dass auch im Menschen Gene schlummern, die den Winterschlaf regeln. Dennoch, ganz so einfach verhält es sich nicht, da bisher nicht einmal zweifelsfrei geklärt ist, welche biologischen Prozesse im Körper von Winterschläfern ablaufen, um diese wieder aus dem Winterschlaf zu erwecken.

Dann hat die Angelegenheit noch einen weiteren Haken. Ruhen oder vor Kälte erstarren ist nicht mit Schlafen zu verwechseln. Biologen kennen den Unterschied oder sollten diesen zumindest kennen. Viele Nichtbiologen werfen jedoch echte Winterschläfer mit Tieren in einem Topf, die lediglich Winterruhe halten oder mit Tieren, die temperaturabhängig in eine Kältestarre verfallen. Zu den echten Winterschläfern werden alle Säuger gerechnet, die ihre Körpertemperatur während des Winterschlafs bis auf ein Minimum absenken, wobei dieses Minimum nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt liegt. Winterschlaf halten zum Beispiel Fledermäuse, Murmeltiere, Siebenschläfer, Hamster und Igel.

Insekten zählen hingegen zu den wechselwarmen Tieren, halten im Allgemeinen keinen Winterschlaf, sondern verfallen lediglich in eine Kältestarre. Somit sollte auch diese Mitteilung kritisch betrachtet werden, da Fliegen eigentlich keinen Winterschlaf halten, sondern im Herbst nach der Eiablage absterben und nur die Larven an geeigneten Orten, wie zum Beispiel in Komposthaufen oder in nicht zu sauberen Kelleräumen mit eingelagertem Obst, überwintern. Eine Kältestarre, in der Insekten und andere wechselwarme Tiere an kühlen Tagen verfallen können, ist kein Winterschlaf.
Dennoch ist eine Abgrenzung mitunter nicht einfach, da sich viele Insektenarten im Herbst frostgeschützte Unterkünfte suchen, in denen sie den Winter in einer Art von Winterschlaf oder Kältestarre überstehen können. Zu diesen Insektenarten gehören zum Beispiel einheimische Falter. Andere Insektenarten, wie der Zitronenfalter, lagern Glyzerin als körpereigenes Frostschutzmittel ein. So geschützt kann der Zitronenfalter selbst klirrende Kälte unbeschadet überstehen.

Ebenso sollte eine Winterruhe nicht mit einem Winterschlaf verwechselt werden. Winterruhe halten zum Beispiel Bären, in dem sie sich in eine geeignete Höhle zurück ziehen und die Zeit verdösen. Ihre Köpertemperatur sinkt dabei jedoch nicht wie bei den echten Winterschläfern ab. Statt dessen werden die vom Frühling bis Herbst angefressenen Fettreserven im Schlaf verbrannt.
Dabei ist es immer noch nicht ausreichend geklärt, warum bei einem bettlägerigen Menschen die Muskelmasse von Woche zu Woche schwindet, bei einem Bären während der Winterruhe hingegen kaum. Würde ein Mensch monatelang im Schlaf verbringen, würde sich seine Muskelmasse soweit verringern, dass er im Anschluss erst einmal ein Aufbautraining absolvieren müsste. Ein nach Monaten ausgeschlafener Bär rekelt sich hingegen nur und begibt sich auf einen Jagdausflug in die frühlingshafte Natur. Bisher geklärt konnte lediglich werden, dass Bären während der Winterruhe anfallenden Stickstoff nicht ausscheiden, sondern erneut in Proteine verwandeln und diese neu synthetisierten Proteine als Aufbaumittel für den Muskelerhalt verwerten. Ein Toilettengang bleibt ihnen dadurch erspart.

Und noch etwas äußerst bemerkenswertes fanden Forscher in den letzten Jahren über Winterschläfer heraus. Dass unser biologischer Rhythmus bzw. unsere innere Uhr unseren täglichen Schlafbedarf steuert, ist bekannt. Ebenso ist bekannt, dass es vom individuellen biologischen Rhythmus abhängt, ob wir zu den Frühaufstehern oder Spätaufstehern gehören. Unsere innere biologische Uhr wiederum wird von unseren Genen beeinflusst und steuert unseren Hormonhaushalt. Da wir unsere erblichen Gene bislang nicht nach unseren belieben ändern können, haben wir praktisch auch kaum einen Einfluss darauf, ob wir zu den Frühaufstehern oder zu den Spätaufstehern und Morgenmuffeln gehören.
Bisher gingen jedoch Wissenschaftler und Forscher davon aus, dass auch die Dauer des Winterschlafes vom biologischen Rhythmus bzw. von einer inneren biologischen Uhr gesteuert wird. Nun fanden Wissenschaftler heraus, dass beim Hamster die innere Uhr während des Winterschlafes stehen bleibt und somit keinen Einfluss auf die Schlafdauer ausüben kann. Noch konnte nicht völlig geklärt werden, welche biologischen Mechanismen Winterschläfer erwachen lassen.


Können Winterschläfer auch von Schlafstörungen geplagt werden?

Mit Sicherheit ja, da die Sinnesorgane von Winterschläfern nicht völlig abgeschaltet sind, können durch den Menschen oder durch andere Tiere verursachte Störungen zum Erwachen führen. Bei jedem Erwachen werden aber alle wesentlichen Körperfunktionen und die Körpertemperatur wieder hochgefahren. Dieses Hochfahren hat einen erhöhten Energieverbrauch zur Folge. Im Frühjahr könnte diese Energie dann fehlen.


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